Die 1990er Jahre

Die 1990´iger – Wendejahre einer Tanzgruppe.

Nach dem Wechsel der Gruppenleitung im Jahr 1992, Albert Kist gab die Leitung nach 25 Jahren ab, folgte ein weiterer Wechsel im Jahr 1994, welcher zugleich zu einem Generationenwechsel wurde. Die kompletten Mitglieder der A-Gruppe verließen quasi über Nacht die Tanzgruppe. Evelin Hahn (Berenz) wurde die neue Gruppenleiterin, die die B- und C-Gruppe übernahm und daraus die A-Gruppe mit den älteren Jugendlichen neu gründete. Durch diesen Generationenwechsel ging ein Großteil der bisherigen Tänze verloren. Evelin Hahn und Wolfgang Münch waren damals bemüht, uns noch möglichst viele bisherigen A-Gruppen-Tänze beizubringen, was aber natürlich seine Zeit brauchte. Nach dem Ausscheiden von Wolfgang Münch wurde es für die Mitglieder unmöglich, weitere A-Gruppen-Tänze zu erlernen, da das Wissen über die Schritte der Männer nun fehlte.Ein enormes Potential an neuen Tänzen wurde in den Folgejahren durch die jährliche Teilnahme an Bundes- und Landesjugendtagungen sowie    über Besuche von Tanzlehrern aus den Donauländern geschaffen. Darüber hinaus sind über Learning by Doing anhand von Videoaufnahmen sowie eigener Choreographien neue Tänze entstanden. Zudem entstanden neue Versionen zu früheren Erfolgstänzen wie z. B. zum Szanyi Csárdás oder zum Sátmari Tánc.Und der Erfolg blieb nicht aus: Durch das weiterhin gezeigte hohe Engagement, über den Fleiß und der Begeisterung der jungen Tänzerinnen und Tänzer am Erlernten und Erreichten sprang der Funke sofort zum Publikum in zahlreichen Auftritten über. Die Gruppe hielt den hohen Bekanntheitsgrad zumindest national weiterhin aufrecht. Sei es über Auftritte auf diversen Messen, Landes- und Bundesgartenschauen, sowie auf Trachtenfesten und –bällen donauschwäbischer Institutionen, aber auch über die Teilnahme an Trachten- und Festumzügen wie dem Schäferlauf, der jährlichen Eröffnung des Canstatter Wasens oder den Heimat-Tagen in Baden-Württemberg, bei letzterem die Gruppe 1996 inBad Wildberg mit der „Schnellpolka“ einen Fernsehauftritt im Südwest3 hatte. Nicht nur Auftritte, sondern auch gemeinsame Unternehmungen wie u.a. eine Ungarn-Tournee im Jahre 1995, unzählige Tanzwochenenden und –freizeiten, Geburtstagsfeiern, Grill- und Silvesterpartys brachten der Gruppe den erforderlichen Zusammenhalt und somit den Grundstein für die erreichten Erfolge. Der „Schatten der Ehemaligen“ schwebte jedoch immer über uns, was zum einen anspornte, die beste Leistung aus sich herauszuholen, zum anderen aber auch belastete, da viele von uns die Vergangenheit nicht kannten.Ein anderes Problem in diesen Jahren war auch die fehlende Beständigkeit, begründet durch das junge Durchschnittsalter der Gruppe: Jugendliche wechseln die Schule, beginnen einen neuen Lebensabschnitt, wie eine Ausbildung oder ein Studium, müssen umziehen, oder wechseln den Freundeskreis.  Ein ständiger Neuaufbau kostete viel Kraft und Energie, brachte jedoch immer wieder beachtenswerte Ergebnisse. Die fehlende Beständigkeit galt auch für die beiden Kindergruppen. Anfang der 90´iger noch als eine „Talentschmiede des Nachwuchses“ zu bezeichnen, gelang es Ende der 90´iger nur noch selten, Jugendliche von der B- in die A-Gruppe zu holen.Seit 2000 ist der Gruppe mit dem Gruppenleiter Danny Harter eine neue Form der Beständigkeit gelungen, die Hoffnung für die Zukunft und für den Verbleib dieser Tanzgruppe macht. Das Zusammenfinden ehemaliger Mitglieder mit den bestehenden über die beiden Generationentreffen brachte eine neue Mixtur von Engagement, Begeisterung, vielleicht auch Sehnsucht nach den Tänzen und dem gemeinsamen Erfolg mit sich, was u.a. dazu führte, dass vor kurzem Generationen miteinander auf der Bühne standen und vielleicht auch in Zukunft bei der einen oder anderen Gelegenheit stehen werden, worüber wir uns persönlich sehr freuen. Wir haben für uns, wie insgeheim vielleicht auch einige andere von Euch Ehemaligen, den Entschluss gefasst, wieder öfters bei Veranstaltungen und auch bei möglichen gemeinsamen Auftritten dabei zu sein, nicht nur „weil´s halt eben kribbelt“, sondern weil wir uns, egal welches Alter, einfach verstehen

Bericht von Silke und Markus Kyas